Das Finanzamt kommt in den Urwald

Eines Tages verbreitet sich das Gerücht, das Finanzamt komme jetzt in die Savanne und den Urwald. Als Erstes haben es die Elefanten gehört – wohl wegen der großen Ohren. Sagt die Elefantenkuh zu ihrem Bullen: "Das Finanzamt kommt, wir sind verloren. Du lebst auf großem Fuß, ich lebe auf großem Fuß, selbst die Kinder leben schon auf großem Fuß. Und dann noch das teure Elfenbein. Nichts wie weg!"

Sie rennen also los und kommen bei den Leoparden vorbei. Die ganze Familie räkelt sich im Schatten. "Was ist denn los?", ruft der Leopard den Elefanten zu. "Was rennt ihr denn so?" Ruft der Elefantenbulle mit lauten Trompetentönen zurück: "Das Finanzamt kommt in den Urwald, und wir leben auf großem Fuß und dann noch unser teures Elfenbein – nichts wie weg." Weckt der Leopard seine Frau und die Kinder: "Steht auf, das Finanzamt kommt – und schau mal, wir haben alle teure Pelze, nichts wie weg!"

Als Nächstes kommen die Elefanten und Leoparden an einer Schneckenfamilie vorbei. "Was ein Gerenne, was eine Unruhe in der Savanne", ruft der Schneckerich ärgerlich. Der Leopard daraufhin: "Haut bloß ab, das Finanzamt kommt." Der Schneckerich schubst seine Frau an: "Los", ruft er, "hinterher, das Finanzamt kommt! Du weißt ja, du hast ein Haus, ich hab ein Haus, selbst unsere Kinder haben schon eigene Häuser – los, los, schnell hinterher!"

In großem Tempo kommen sie bei den Pavianen vorbei. "Was ist los, was soll die Rennerei?", ruft der Sippenchef. "Das Finanzamt kommt", antwortet die Schneckenmutter, "und wir mit unseren Häusern …" Der Pavian trommelt die ganze Horde zusammen, und alle rennen los – immer schneller, immer weiter. Plötzlich bleibt das Alphaweibchen stehen, hält die Sippe an und fragt: "Warum rennen wir denn vor dem Finanzamt davon? Ich habe nichts am Hintern, du hast nichts am Hintern …, selbst die Kinder sind ganz bloß."